Beschlüsse + Aktuelles aus der GV Juni

u.a. Mokja + Sachsenwald Eingemeindung

24.06.2025


Beschlüsse der Gemeindevertretung 10. Juni

Neben der Benennung des neuen Seniorenbeirats hat sich die Gemeindevertretung mit weiteren Themen beschäftigt:

Weiterführung der Mobilen Kinder- und Jugendarbeit (MoKJa) beschlossen

Die Gemeindevertretung stimmte der Übertragung der MoKJa auf das Amt Hohe Elbgeest zum 1. August 2025 zu. Damit schließt sich Dassendorf den Gemeinden Escheburg, Börnsen und Hamwarde an, die bereits entsprechende Beschlüsse gefasst haben.

Die Mobile Kinder- und Jugendarbeit wurde 2022 im Rahmen der übertragenen Jugendarbeit vom Amtsausschuss eingeführt. Das auf zwei Jahre angelegte Projekt wurde mit 75 Prozent von der AktivRegion Sachsenwald-Elbe e.V. gefördert und endet mit Ablauf des 31. Juli 2025. In dieser Zeit konnten zahlreiche ergänzende Angebote vor Ort etabliert werden, die bei Kindern und Jugendlichen auf große Resonanz stießen. Daher hat sich die Gemeinde entschieden, sich an den Kosten für die Weiterführung der MoKJa – und somit Weiterbeschäftigung des vom Amt für diese Aufgabe einsetzten Mitarbeiters – zu beteiligen. Dies wird jährlich ca. 10.000 Euro kosten.

Mit der nun beschlossenen Weiterführung wird es auch in Dassendorf über die regelmäßigen Öffnungszeiten des Jugendtreffs der Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) hinaus, ein wöchentliches Angebot mobiler Jugendarbeit geben – jeweils etwa vier Stunden auf der Jugendfläche. In den Wintermonaten wird dieses in den Jugendtreff an der Turnhalle verlagert. Zusätzlich sind Jugendbeteiligungen bei konkreten Projekten vorgesehen sowie eine Fortsetzung der erfolgreichen Netzwerkarbeit mit weiteren Akteuren der Kinder- und Jugendarbeit.

Regionalplan Windenergie: Beauftragung einer Anwaltskanzlei für die Erarbeitung einer Stellungnahme hinsichtlich einer Fläche in der Feldmark zu Brunstorf

Das Beteiligungsverfahren für die Fortschreibung des im Dezember 2020 in Kraft getretenen Regionalplans Windenergie ist für den Sommer 2025 vorgesehen, der genaue Zeitraum steht noch nicht fest.  Es geht hierbei konkret um eine mögliche Vorrangfläche für Windkraftanlagen in der Feldmark zwischen Dassendorf und Brunstorf. Diese Fläche war in vorhergegangen Verfahren nicht mehr als Vorrangfläche vorgesehen worden. Nun steht eine Aufnahme dieser Fläche voraussichtlich erneut zur Stellungnahme gegenüber dem Land an.

  Für die Teilfortschreibung des Landesentwicklungsplans (Windenergie an Land) wurde eine Anwaltskanzlei mit der Ausarbeitung einer gemeindlichen Stellungnahme beauftragt. Da die Kanzlei bereits im Thema ist und die gemeindlichen Interessen rechtssicher prüfen und vertreten kann, wird die Kanzlei auch für den Regionalplan Wind beauftragt. Geplante Kosten: rund 7.000 Euro. Dassendorf und Brunstorf arbeiten bei diesem Themas eng zusammen und tragen anwaltliche Kosten gemeinsam.


Bevölkerungsschutz: Eigenvorsorge und Konzepterarbeitung durch das Amt

Im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung beschäftigte sich die Gemeindevertretung mit dem Bevölkerungsschutz und Ansätzen der Arbeitsgruppe von Amtsverwaltung und ehrenamtlichen Feuerwehren. Nachdem vor einiger Zeit eine Broschüre mit Hinweisen an die Bevölkerung ausgegeben wurde, werden nun konkrete weitere Maßnahmen erarbeitet. Hinweise zum Bevölkerungsschutz und eigener Vorsorge finden Sie unter www.bbk-bund.de.


Dassendorf grenzt an gemeindefreies Gebiet Sachsenwald

Alle Menschen, die im Sachsenwald leben, sind als Bevölkerung der Gemeinde Aumühle zugeordnet, die sogenannte „Exklaven“ im Sachsenwald hat. Auch mit der Gemeinde Dassendorf gibt es Verflechtungen mit dem Sachsenwald: das historisch gewachsene Siedlungsgebiet „Waldsiedlung“, das in weiten Teilen direkt an den Sachsenwald grenzt; Infrastruktureinrichtungen im Waldbereich wie Wasserstation, Wasserleitung, geplanter Mobilfunkmast und Abwasserdruckstation; die Verflechtungen im Bereich „Riesenbett“ und der Straße „Am Riesenbett“. Beide werden schon heute als zugehörig zum Gemeindegebiet wahrgenommen und gepflegt, gehören jedoch zum überwiegenden Teil derzeit zum Gutsbezirk Sachsenwald.

Journalistische Berichterstattung hatte dazu geführt, dass das Thema „Gemeindefreies Gebiet Sachsenwald“ vom Landtag behandelt wurde und dieser nun eine Änderung dieser Regelung anstrebt. Angrenzende Gemeinden, auch Dassendorf, sind deshalb aufgefordert, sich mit der Thematik zu befassen.

Aufgrund historischer Verflechtung und der genannten Exklaven-Regelung betrifft eine Auseinandersetzung mit dem Thema hauptsächlich die Gemeinde Aumühle. Alle betroffenen Gemeinden stehen im engen Austausch miteinander, mit dem Kreis und dem Innenministerium. Alle dem Sachsenwald angrenzenden Gemeinden haben eine freiwillige Übernahme des Waldes in ihr Gemeindegebiet bisher abgelehnt, da es aus ihrer Sicht noch zu viele ungeklärte Fragen gibt (Baulast von Wegeführungen; Brandschutz).

Nun steigt das Land in den nächsten Wochen in ein Gesetzgebungsverfahren ein, für das die Federführung in Kiel liegt. Das Thema wird uns voraussichtlich noch eine Weile begleiten, bevor abschließende Lösungen gefunden sind.

Bürgermeisterin Martina Falkenberg